Postmortemfotografie

“Der Tod beendet ein Leben, nicht eine Beziehung! (Talmund)”

Als meine Frau im November 2009 starb, ist sie nicht einfach einge-schlafen, sondern sie wollte sterben, weil das was dann kam, besser war, als das was sie am Ende ihres Lebens (Krebs) hatte. Für sie war der Tod eine Neugeburt ein Anfang und kein Ende. Der Tod ist eine Tür, durch die wir gehen, wenn wir unseren Körper verlassen. Das was auf unserer Seite übrig bleibt, ist die Hülle, der Körper des Menschen.

Als langjähriger Fotograf, mit diesen Erfahrungen, bewege ich mich an dieser Tür, ohne durch sie hindurchgehen zu können. Meine Aufgabe ist es die übriggebliebene Hülle seriös und ehrend zu fotografieren, da sie Ort der Seele war. Gelingt es mir den Leichnam respektvoll abzubilden, habe ich somit die Möglichkeit den Lebenden das letzte Bild des Verstorbenen zu übergeben. Mit diesem Bild befindet/erinnert sich der Zurückgebliebene an diese Tür und ist somit nicht weit von dem entfernt, was er möchte, nämlich seinen Partner/Freund/Familienangehörigen wieder zu treffen. Das Bild ist somit Trost und Hoffnung.

Ich persönlich betrachte die Geburt und den Tod als Tür. Die Tür geht nur zu einer Seite auf und hat einen venezianischen Spiegel. Der Mensch, der durch die Tür gegangen ist, hat auf der Rückseite die Möglichkeit durch den Spiegel zu sehen. Nur wir, die wir vor der Türe stehen, können immer nur uns selber im Spiegel sehen, wenn wir denn zur Türe schauen. Weil wir uns nur selber spiegeln können, nutze ich den Spiegel in meiner Kamera, um mir den Verstorbenen durch die Kameralinse anzusehen. Und wenn ich dann die Kamera auslöse, klappt sich der Spiegel in meiner Kamera hoch und verhindert für einen Augenblick, dass ich den Toten sehe. Gleichzeitig wird das Bild, das letzte Bild, gespeichert. Das was entsteht sind für mich der Tote und der Mensch zugleich, der er einmal für mich war. Die Kamera wird für mich zum Brückenbauer, zur Möglichkeit durch den Spiegel hindurch sehen zu können.
Manchmal macht der Verstorbene hinter dem venezianischen Spiegel ein Licht an und wenn wir genau hinsehen und um uns herum alles verdunkeln oder schon alles dunkel ist, können wir dieses Licht sehen. Dann haben wir das letzte Bild, das wir in der Hand halten und können uns an ihn erinnern und können eine Verbindung, eine Brücke zu ihm herstellen, weil sein Licht unser Foto beleuchtet.

Erinnerungsbild: Ein Leben
Für meine Familie habe ich in einen hochwertigen Bilderrahmen mit Passepartout das Leben meiner Frau, der Mutter meiner Kinder dargestellt. Angefangen von einem Bild auf einem Bobbycar, über wichtige Stationen, wie Einschulung, Führerschein, Hochzeit, erstes Kind, Krankheit bis zum Totenbett bietet diese Darstellung ein Leben eines Menschen. Es ist Erinnung und Wandschmuck in Einem. Diese Art der Darstellung möchte ich Ihnen anbieten. Natürlich angepasst nach Ihren Vorstellungen. Sie bekommen etwas, was einzigartig ist und nur auf Sie zugeschnitten ist.

Viele Menschen machen “heimlich” mit der eigenen Kamera ein letztes Bild. Dieses Bild wird meist unter Verschluss gehalten, aber warum: ich überarbeite Ihr Bild professionell und gestalte für sie ein ansprechendes Bild, auf Wunsch mit Passepartout und eigenem Rahmen. Sie müssen es mir nur zuschicken. Sie bekommen dann von mir ein individuelles Angebot.

Text zur Verstorbenenfotografie (Erwachsene)

Text zur Verstorbenenfotografie (Kinder)

Westfälische Nachrichten vom 22.6.10 …und dazu der Link

Buch: “In meiner Trauer”. Gedichte, Texte und Bilder entstanden in der Zeit nach dem Verlust. Bestellbar unter: http://www.bod.de. Infos: HIER
Ein Beitrag zum Buch wurde in den Westfälischen Nachrichten abgedruckt.

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