© 2011 Martin Kreuels Ruhe und Kraft

Ruhe und Kraft

stress
termine
kinder
deine krankheit

ich jage
gestalte
mache und tue
jeden tag

dann vorbei
du bist gestorben
ruhe
stille, überall

stille die schreit
stille die mich anspringt
stille die mir angst macht
stille überall

stille
die ich nicht verstehe
nicht begreife
nicht akzeptiere

stille und ruhe
ich denke
viel
pausenlos

langsam beginne ich zu verstehen
brauche wochen
monate
jahre

langsam erkenne ich das geschenk
langsam begreife ich stille
langsam begreife ich ruhe
stille und ruhe

ruhe
die für mich da ist
die ich nutzen kann
die mich entspannt

ruhe
die mir kraft gibt
die sich aufzwingt
zulassen notwendig

ruhe
die mich fördert
die ich gestalten kann
die mich näher bringt

dein tod
ein geschenk
ein neuer weg
ein weg für mich

ein zurück
nicht möglich
nicht gangbar
nicht mehr wünschenswert

etwas von dir
durch dich
von dir
für mich

ich muss lernen
es annehmen
es begreifen
um es zu nutzen

nur dadurch
ist der neue weg begehbar
führt er mich
zu ihr

mein leben
meine frau
meine kinder
meine kunst

nur durch das geschenk
kann ich alles verbinden
ergibt alles einen sinn
ist der spagat
kein spagat

die ruhe
die stille
ist die kraft
für mein leben

begreife ich das
wird mein leben rund
wird meine kunst kunst
wird mein leben leben

begreife ich das
gehen meine frau und ich
den neuen weg
wird die familie familie

wird gesundheit machbar
werden kinder ruhig
wird partnerschaft
glück

ergibt der tod
einen anfang
wird der weg neu
beginnt meine zweite hälfte

ergibt der tod
den startschuss
für etwas neues
wird das ende ein anfang

führt die ruhe
zu mir
zu ihr
zu uns

4 Comments

  1. Posted 10. November 2011 at 12:57 | #

    eine farbtube
    besitzt
    eine schöne form
    nur -
    ausgedrückt wird sie
    zum gemälde

  2. Posted 10. November 2011 at 10:25 | #

    Ich glaube, das wir positiv ins Leben sehen sollten, denn dann erkennt man auch die Chancen, die sich einem bieten, wenn man gerade angeschossen wurde. Wenn man verharrt und nicht aufsieht, erkennt man die Chance nicht und bleibt stehen.

  3. Anja
    Posted 9. November 2011 at 19:48 | #

    Es berührt, was Du schreibst – sehr! So ergibt der Tod einen Sinn. Aber war er tatsächlich ein Geschenk? Gäbe es nicht diese Krankheit, wärt Ihr den Weg zusammen weitergegangen. Nein, ich glaube, Du meinst etwas anderes. Die aufgezwungene Stille war das Geschenk, das Dich gelehrt hat, sie für Dich zu nutzen.
    Mit jedem Tod schließt sich eine Tür, damit sich eine neue öffnen kann. Und jeder Tod ist auch immer Chance. Bis man das begreift, dauert es manchmal sehr lange. Aber wenn man es begreift und es nutzt, empfindet man es wie ein Geschenk. Ja!

  4. Posted 9. November 2011 at 13:40 | #

    Was für die Raupe das Ende der Welt ist, nennt der Rest Welt Schmetterling. (N.N.) Ich wünsche Dir einen bunten Flug durch die Welt!

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